Zuerst fragten wir Frau Mickel wie sie Direktorin geworden ist.
Sie sagte, sie habe sich auf die offizielle Stellenausschreibung des Landesamtes für Schule und Bildung beworben. Die Stelle war frei geworden, weil die vorherige Schulleiterin in Rente gegangen war. Frau Mickel wollte sich auf das Abenteuer „Schulleitung“ einlassen. Sie war die einzige Bewerberin. Frau Mickel wurde zu einem Gespräch eingeladen und saß an einem großen Tisch mit vielen Menschen, übrigens nur Frauen, die ihr viele Fragen stellten. Für Frau Mickel war das Gespräch sehr anstrengend und einschüchternd. Sie hatte nicht das Gefühl, sich gut „verkauft“ zu haben. Ende Dezember 2021 wurde Frau Mickel zur Schulleiterin auf Probe ab dem 1. Januar 2022 berufen. Frau Mickel nimmt derzeit an einer Qualifizierung für Führungskräfte teil, um zu lernen wie sie ihre Aufgaben als Schulleiterin besser machen kann. Sie will Schulleiterin nur für diese Schule sein, denn sie findet unsere Schule toll! Die Astrid-Lindgren-Schule ist ihr berufliches Zuhause geworden. In ihrer Arbeit sieht sie eine persönliche Erfüllung. Sie möchte durch ihre Arbeit das an die Schule zurückgeben, was diese ihr in der beruflichen Neuorientierung gegeben hat.
Als nächstes fragten wir Frau Mickel, was sie im Laufe der Zeit vorhabe.
Frau Mickel möchte die Schule nicht vollkommen verändern, da sie Vieles an der Schule genau richtig findet. Sie möchte jedoch die digitale Ausbildung der SchülerInnen vorantreiben, die Ganztagsangebote ausbauen und inhaltlich anreichern sowie neue Wege für berufliche Laufbahnen der SchülerInnen finden. Es ist ihr wichtig, bei ihnen ein Bewusstsein für berufliche Perspektiven zu wecken und ein reelles Selbstbild der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Frau Mickel möchte, dass die Schule ein Ort ist, zu dem die SchülerInnen gerne kommen; ein Lernort, an den sie sich gerne erinnern. Die Schule soll Spuren hinterlassen.
Der Reporter hat Frau Mickel auch gefragt, was sie sich für die Schule wünscht.
Sie wünscht sich ein Zusammenleben zu gestalten, welches auf Fairness und demokratischen Werten basiert. Sie möchte Transparenz, nachvollziehbare Wege und ein hohes Maß an Austausch und Kollegialität. Ein freundlicher Umgang ist ihr wichtig, denn sie möchte, dass auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gerne arbeiten kommen.
Auch nach Herausforderungen haben wir die Schulleiterin gefragt
Das Kollegium werde älter, sagte Frau Mickel. Es gebe wenig Lehrkräfte, die in der ostsächsischen Gegend ihre berufliche Heimat finden wollen. Die Schule sei sachlich gut ausgestattet und verfügt über ein offenes, motiviertes und entgegenkommendes pädagogisches Personal. Aber dennoch ist es schwer, neue Pädagogen und Pädagoginnen zu finden.
Des Weiteren fragten wir, was ihr besonders an den Schülern und der Schule gefällt.
Frau Mickel sagt, dass ihr die Verschiedenheit der Schüler und Schülerinnen sehr gefällt. Sie mag das Potpourri an Persönlichkeiten sowie die ungezwungene Art und Weise des Umgangs mit ihnen. Die Schule sei nicht zu „verschult“. Man habe viele Freiheiten in der Gestaltung des Unterrichts. In der Schulform sei man sehr frei, denn die Kinder geben vor, wie der Lehrplan angepasst werden muss, nicht umgedreht! Es gebe keinen Gleichschritt. Frau Mickel schätzt Ecken und Kanten.
Wir wollten auch wissen, was Frau Mickel eigentlich unterrichtet.
Frau Mickel unterrichtet Unterstützte Kommunikation und leitet die Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation. Sie ist auch ausgebildete Sprachtherapeutin und als Seiteneinsteigerin in den Lehrerberuf gekommen. Neben dem Unterricht arbeitet Frau Mickel auch in dem Team für Diagnostik und Beratung mit.
Wir danken Frau Mickel für das freundliche und interessante Gespräch!