Viele Kinder im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben erhebliche Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung. Auch das Sehen ist häufig betroffen. Das Spektrum reicht von blinden Menschen bis zu Sehbehinderungen in verschiedenen Schweregraden.

Frau Herwy ist ausgebildete Sonderpädagogin im Förderschwerpunkt Sehen. Sie hat die Sehförderung an unserer Schule etabliert und führte sie mit leidenschaftlichem Engagement und vielen guten Ideen an unserer Schule durch. Sie hat unsere Schule leider verlassen. Wir werden die Sehförderung in ihrem Sinne weiter führen.

In der Sehförderung  werden unterschiedliche Geräte und Methoden genutzt.

Der Film zeigt ein sich veränderndes Ölbild, das in einem abgedunkelten Raum, hell erleuchtet, an eine weiße Wand projiziert wird und so die Aufmerksamkeit und die visuelle Wahrnehmung von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen fördert.

Warum ist Sehförderung so wichtig?

Das Sehen entwickelt sich nur in aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Durch visuelle Stimulation wird die Vernetzung im kindlichen Gehirn angeregt. Das wirkt sich auf alle Entwicklungsbereiche aus.
Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, ihren visuellen Kanal als Informationsquelle gezielt einzusetzen.
Über das Erkennen und Wiedererkennen von Gesehenem werden erste geistige Vorstellungen über die Dinge der Umgebung entwickelt.
Integration wahrgenommener Reize zur Erweiterung des begrifflichen Wissens
Schulung von lebenspraktischen Fähig- & Fertigkeiten zur Steigerung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung

Inhalte der Sehförderung sind:

Hell-Dunkel-Wahrnehmung

Wahrnehmung einzelner, intensiver Farben

Visuellen Reiz bemerken und lokalisieren, Leuchtgegenstände greifen und festhalten

Die Kinder werden in diesem Zelt auf eine Decke gelegt, deren Oberfläche aus verschiedenen Materialien besteht und bei Berührung unterschiedliche Geräusche erzeugt. Visuelle Wahrnehmung wird mit akustischer und taktiler Wahrnehmung verknüpft. Die Kinder werden angeregt, sich zu bewegen und ihre Umgebung zu erkunden.

  • handelnd umgehen mit Gegenständen, ihre Funktionsweise entdecken, sie in lebenspraktischen Situationen einsetzen
  • erste, einfache Problemlösestrategien im handelnden Umgang mit Gegenständen entwickeln
  • Blickfolgebewegungen vollziehen, dabei Begriffe wie rechts, links, oben, unten hören und in Handlung umsetzen und einprägen
  • Einsatz verschiedener Lichtquellen (Mathmos-Projektor, Lichtschläuche, Leuchtstäbe, Leuchtbälle und –tücher, Lichtfaser-Projektion, Lichtzelt u.v.m.)
  • Greif- und Fühlsäckchen, Musik, Musikinstrumente zur aktiven auditiven Wahrnehmung und zum musikalischen basalen Dialog
  • Schaukeln, Wippen, Wasserbett zur aktiven Körperwahrnehmung

Diese Leuchtschnüre wecken die Aufmerksamkeit der Kinder. Sie können danach greifen, damit spielen und man kann  die Kinder darin einhüllen. So verbindet sich die visuelle Wahrnehmung mit der taktilen Wahrnehmung.

Schwarz & weiß stellt den höchstmöglichen Kontrast dar und wird von Menschen mit Sehbeeinträchtigung deshalb am besten wahrgenommen. Auch Menschen, die nur eine geringe Restsehfähigkeit haben oder nur noch hell und dunkel wahrnehmen können, werden dadurch visuell stimuliert.